CHIRO&CO Beschwerden Rückenschmerzen Bandscheibenvorfall

Beschwerden im Bereich des Rückens

Rückenschmerzen kennt so gut wie jeder. Sei es, dass man nach zu langem Sitzen aufsteht und einen Zug im Rücken verspürt oder etwas Schweres hebt. Aber auch bei sehr alltäglichen Dingen, wie beim Schuhe anziehen, kann plötzlich ein Schmerz im Rücken auftreten. Etwa 80% der Deutschen sind mindestens einmal in ihrem Leben von Rückenschmerzen betroffen und bei etwa jedem zweiten treten die Schmerzen regelmäßig auf.

Was sind eigentlich Ischiasbeschwerden?
„Ischias“ ist ein umgangssprachlicher Begriff, welcher für eine Vielzahl von Rückenbeschwerden verwendet wird. Teilweise gehen diese auch mit einer Ausstrahlung in ein oder beide Beine einher.

Der Ischiasnerv ist der dickste Nerv des menschlichen Körpers. Er bildet sich aus einer Vereinigung von Nerven aus dem unteren Rücken und zieht über das Gesäß, den Oberschenkel, in die Wade und schließlich den Fuß.

Aufgrund des langen Weges, welchen der Nerv zurücklegt, kann er an verschiedensten Stellen in Bedrängnis kommen sowie übermäßig eingeengt werden und deshalb Beschwerden verursachen. Dies kann beispielsweise durch verlagertes Bandscheibenmaterial oder eine knöcherne Verengung im Bereich der Wirbelsäule hervorgerufen werden. Bei dem Großteil der Menschen hat der Ischiasnerv jedoch genügend Platz und es kommt weder zu Verengungen noch zu Reizungen.

Warum haben wir dann trotzdem Ischiasbeschwerden?
Der Körper kann Schmerzen häufig nur unzureichend lokalisieren. Ein klassisches Beispiel hierfür ist ein Herzinfarkt, welcher mit Schmerzen im linken Arm, Nacken oder Oberbauch einhergehen kann. Mit Rückenschmerzen verhält es sich ähnlich. So können verspannte oder überlastete Muskeln oder aber auch mechanische Einschränkungen im Bereich der Wirbelsäule identische Beschwerden verursachen. Eine Untersuchung hilft, hier Klarheit über die Ursache zu finden.

Was sind akute und was sind chronische Rückenschmerzen?
Die Unterscheidung, ob es sich bei Rückenschmerzen entweder um chronische oder akute handelt, wird anhand der Dauer des Schmerzes getroffen. Bei bis zu sechs Wochen, in denen die Rückenschmerzen präsent sind, spricht man von akuten Rückenschmerzen, alles was über diesen Zeitraum hinausgeht, gilt als chronische Rückenschmerzen. Die Übergänge sind hierbei fließend. Wiederkehrende Rückenschmerzepisoden (3x pro Jahr oder Schmerzen in 3 aufeinander folgenden Jahren) werden häufig auch als chronische Rückenschmerzen bezeichnet. Bei akuten Rückenschmerzen findet sich jedoch häufig noch eine klarere Beziehung zwischen den Ursachen und den Schmerzen.

 

Bei chronischen Rückenschmerzen gibt es häufige keine klare Ursachen-Wirkungsbeziehung mehr. Zwar gibt es häufig ein in der Vergangenheit liegendes Ereignis, welcher als Auslöser für die Schmerzen dient, dennoch handelt es sich bei den meisten Rückenschmerzen um eine Mischung verschiedener Ursachen. Auch kann die eigentliche Ursache in unserem Gehirn liegen, in welchem dann die eingehenden Schmerzreize fehlerhaft verarbeitet werden. Hierbei wird der Schmerz in unser Gedächtnis „eingebrannt“ und kann auch noch dann präsent sein, wenn der schädigende Reiz längst nicht mehr vorhanden ist.

Generell lautet die Empfehlung von Experten in Bezug auf chronische und akute Rückenschmerzen, sich weiterhin körperlich zu betätigen und aktiv zu bleiben. Wer sich ins Bett legt und nicht mehr bewegt, bei dem steigt die Gefahr, dass der Schmerz einen länger begleitet.

Behandlungen, wie sie in unserer Praxis angeboten werden, bestehen aus Behandlung der Wirbelsäule und der umliegenden Muskeln, Übungsprogrammen sowie Beratung. Die Beratung beinhaltet einen Leitfaden zum Verhalten in der akuten Schmerzphase wie auch zur Vorbeugung von Rückenschmerzen. Dabei orientieren wir uns an den derzeitigen Empfehlungen der Wissenschaft. Dies gilt sowohl für akuten, als auch für chronischen Rückenbeschwerden.

Oh nein, ich habe schon wieder einen Hexenschuss…
Durch wiederholtes, fehlerhaftes Belasten des Rückens, kann es zu plötzlich auftretenden Schmerzepisoden im unteren Rücken kommen. Zu Beginn begleiten uns die Schmerzen meist nur für kurze Zeit. Jedoch werden häufig die Beschwerden von Mal zu Mal intensiver und halten länger an.

Häufig tritt ein Hexenschuss am Morgen oder nach langem Sitzen auf. Er kann als kleiner Vorbote eines Bandscheibenvorfalls betrachtet werden. Bandscheiben verhalten sich über Nacht ähnlich wie Gummibärchen im Wasser: Sie quellen auf und werden weicher. Wenn wir uns jetzt am Morgen vorzugsweise nach vorne beugen und uns dabei drehen kann sich Bandscheibenmaterial verlagern und die normale Beweglichkeit des Rückens blockieren. So eine Bewegung führen wir aus, wenn zum Beispiel um die Schuhe vom Boden oder den leeren Wäschekorb hoch zu heben, Dies geht mit akuten Beschwerden einher, wie wenn einem eine Hexe in den Rücken gefahren wäre.

Aber ich habe doch Bandscheibe…
Bei Rückenschmerzen fällt der Verdacht häufig auf einen Bandscheibenvorfall. Jedoch sind deutlich seltener tatsächlich die Bandscheiben verantwortlich für die Schmerzen, als häufig angenommen. Da ein Bandscheibenvorfall allerdings in manchen Fällen schnelles Handeln erfordert, ist es wichtig, die Symptome eines Bandscheibenvorfalls zu kennen und zu wissen, worauf es ankommt.

Die tagtägliche Beanspruchung unserer Bandscheiben ist enorm. Deshalb ist es ganz normal, dass sich unsere Bandscheiden durch diese Belastungen auf natürliche Art und Weise langsam abnutzen. Aus diesem Grund ist es selbstverständlich, dass das Alter, in Bezug auf das Risiko eines Bandscheibenvorfalls, eine erhebliche Rolle spielt. Doch auch Bewegungsmangel, Fehlhaltungen beim Sitzen, falsches Tragen oder Heben können einen Bandscheibenvorfall begünstigen. Ebenfalls begünstigt eine schwach ausgeprägt Bauch- und Rückenmuskulatur das Auftreten eines Bandscheibenvorfalls.

Doch wie erkenne ich einen Bandscheibenvorfall?
Jeder Bandscheibenvorfall präsentiert sich anders. Wenn das ausgetretene oder verschobene Gewebe gegen umliegende Nerven drückt und diese damit reizt, kommt es zu dem für Bandscheibenvorfälle typischen Schmerzen. Schmerzen, die bei einem Bandscheibenvorfall im unteren Rückenbereich auftreten, sind ein Zeichen dafür, dass der untere Lendenwirbelsäulenbereich betroffen ist. Meist gehen die Beschwerden mit ausstrahlenden Schmerzen in ein Bein oder einen Fuß einher. Teilweise kann sich der Bandscheibenvorfall auch nur als empfundener Dauerkrampf in der Wadenmuskulatur äußern.

Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule, häufig in Verbindung mit Beschwerden im oberen Schulterblattbereich, die in einen Bereich des Arms oder der Hand ausstrahlen, können auf einen Bandscheibenvorfall im Nacken hindeuten. Auch wenn die oben beschriebenen Schmerzen, beim Husten, Niesen oder Pressen verstärkt werden, kann dies auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten.

Für uns als Therapeuten ist es neben den Beschwerden vor allem von Bedeutung, ob es zum Ausfall von Reflexen, Kraftverlust, Gefühlsveränderungen oder einer veränderten Spannung im Nervensystem in bestimmten Bereichen kommt. Durch die Untersuchung ist es uns möglich, auf Sie angepasste Empfehlungen für das weitere Vorgehen auszusprechen.

Verursacht meine Skoliose die Rückenschmerzen?
Bei einer Skoliose handelt es sich um eine Erscheinung der Wirbelsäule, bei der diese dauerhaft verkrümmt und verdreht ist. Die häufigste Form der Skoliose ist die idiopathische Skoliose. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass es keinen erkennbaren Auslöser gibt, welcher die Verkrümmung verursacht. Eine andere Ursache für Skoliose kann sein, dass durch zwei unterschiedlich lange Beine das Becken schief steht. Dies führt dazu, dass nun die  Wirbelsäule versucht den Höhenunterschied auszugleichen.

Studien zeigen, dass es keinen klaren Zusammenhang zwischen der Ausprägung einer Skoliose, gemessen als Cobb-Winkel, und Rückenschmerzen gibt. Häufig scheinen Blockaden der Wirbel- und Rippengelenken die Ursache für die Beschwerden zu sein. Bei fast allen Skoliosepatienten, selbst bei denen mit einer geringen Skoliose, konnten diese Blockaden auf Höhe der Brustwirbel festgestellt werden. Das Lösen der Blockaden führte teilweise zur erheblichen Schmerzlinderungen oder sogar zu Schmerzfreiheit.

Ausgeprägte Skoliosen können bei Erwachsenen zu einem erhöhten Verschleiß der Wirbelkörper führen. Daraus resultierenden können Rückenschmerzen entstehen. Wichtig ist hier auch die emotionale Komponente, da eine starke Deformität der Wirbelsäulen häufig mit einer starken seelischen Belastung einhergeht.

Kann Osteopathie oder Chiropraktik auch bei Rückenbeschwerden helfen?
Die in der Osteopathie und Chiropraktik verwendeten manuellen Techniken helfen, Schmerzen zu lindern und die Funktion Ihres Rückens zu verbessern. Diese Effekte können dabei helfen, dass Sie sich wieder bewegen und zu Ihren normalen Aktivitäten zurückkehren können. Denn wichtig für eine schnellst möglichste Erholung ist, aktiv zu bleiben, anstatt sich auszuruhen.

Sowohl Osteopathie, als auch Chiropraktik, bieten eine ganzheitliche Behandlung von Rückenschmerzen mit verschiedenen Techniken an. Dadurch können Schmerzen gelindert und eine Vielzahl von Problemen zu behandeln werden. .

REFERENZEN

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